Die anvertrauten Talente

2015-12-18Die anvertrauten Talente

Denn es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging: Er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an; dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem andern zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit, und zog fort. Sogleich ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte, und handelte mit ihnen und gewann weitere fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei Zentner empfangen hatte, zwei weitere dazu. Der aber einen empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte Rechenschaft von ihnen. Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte weitere fünf Zentner dazu und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit weitere fünf Zentner gewonnen. Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude! Da trat auch herzu, der zwei Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit zwei weitere gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude! Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist: Du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde. Siehe, da hast du das Deine. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen. Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner hat. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappern. Matthäus 25,14-30

Es gibt schöne Ausreden für unsere Faulheit. Eine der besten hat wohl dieser dritte Knecht gebracht. Wunderbar, dass der Herr selber schuld ist daran, dass der Knecht nichts gemacht hat. Während die anderen beiden sich redlich bemühten, das Anvertraute gut zu verwalten, und dabei Erfolg hatten, hat der Dritte „den lieben Gott einen frommen Mann sein lassen“.

Ein Muskel, der nicht trainiert wird, verkümmert. Das merken wir am besten und am schnellsten an uns selbst, wenn wir mal ein paar Tage im Bett liegen müssen, vielleicht auch ein paar Wochen nichts tun können als dazuliegen und zuzusehen, wie andere etwas schaffen. Wenn wir dann wieder auf die Beine kommen, sind diese erst einmal vollkommen geschwächt.

Ein Talent, das nicht gefördert wird, verkümmert auch. Wenn ich nicht regelmäßig mit meiner Gitarre übe, werden meine Finger ungelenkig, die mittlerweile auf meinen Fingerkuppen gewachsene Hornhaut verschwindet, und ich fange wieder einmal von vorn an.

Die beiden fleißigen Knechte haben alles richtig gemacht. Sie waren eifrig bei der Arbeit, auch wenn und obwohl kein Aufseher da war. So wird es von uns auch erwartet – wir sollen unseren Auftrag erfüllen. Wie der heißt? „Gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngern alle Völker!“ würde mir als erstes einfallen.

Und dabei ist der erste Schritt der schwerste. Doch ich habe gemerkt: Mich hat noch keiner gefressen, wenn ich erzähle, was ich mit Gott erlebt habe. Noch nicht einmal ausgelacht wurde ich. Und das macht Mut zu mehr.

Gott, hilf uns, im richtigen Moment das Richtige zu tun und Deinen Auftrag auszuführen!

Dieser Beitrag wurde unter Andachten abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.