Der Wind weht, wo er will –

2015-10-21Der Wind weht, wo er will –

Wir können ihn nicht einfangen.
Wirklich nicht? Jesus konnte das. Er hat dem Wind befohlen sich zu beruhigen – und es trat Stille ein.

Kennt Ihr diese Geschichte?

Die Jünger hatten die Nase voll von den vielen Leuten, die ständig hinter Jesus herliefen und immer wieder etwas von ihm wollten – er sollte Kranke heilen, predigen, den Menschen Mut zusprechen, ihre Fragen beantworten -, und irgendwann war bei den Jüngern der Akku leer. Sie wollten nichts als ihre Ruhe.

Und da einige von ihnen gelernte Fischer waren und Boote besaßen, dachten sich die Jünger, es wäre doch ganz gut, mit dem Boot hinaus auf den See zu fahren, fern von den aufdringlichen Menschenmassen ein bisschen Urlaub zu haben.

Jesus hat auch Urlaub gemacht – er schlief nämlich in aller Seelenruhe in einer Ecke des Bootes. Und er schlief auch noch, als ein fürchterlicher Sturm aufkam. Ein Sturm, der das Boot wie eine Nussschale hin und her warf, der sich nicht beruhigen wollte, der immer noch stärker wurde und den Jüngern massiv Angst machte. Irgendwann würde das Boot nicht mehr durchhalten und auseinanderbrechen, und dann müssten sie alle ertrinken.

Als es wirklich nur noch eine Frage der Zeit war, bis das Boot leck schlug und die Jünger ihr letztes Stündlein erlebten, weckten sie Jesus, der immer noch in aller Ruhe sein Nickerchen machte. „Hilfe, wir müssen ertrinken!“ so schrien sie zu ihm.

Und was machte er? Er stand auf, sah auf den See hinaus, auf die Wellen, die sich mehrere Meter hoch über dem Boot erhoben, und rief in den Sturm hinaus: „Schweig!“ Und unmittelbar danach legte sich der Sturm, die Wellen wurden flacher und flacher, das Boot lag wieder ganz ruhig auf dem Wasser.

Den Jüngern stand bestimmt der Mund offen vor Staunen. Und Jesus? Der schimpfte sie aus. „Kleingläubige“ nannte er sie.

Doch wie geht es uns heute? Sind wir viel anders als die Jünger damals? Wie oft verzweifeln wir angesichts widriger Umstände, statt einfach zu vertrauen? Ich jedenfalls ertappe mich immer wieder einmal dabei, dass ich vergesse, was ich bisher mit Gott erlebt habe, dass ich aufgeben will, mutlos werde.

Und dabei hat uns Jesus doch versprochen, dass wir noch größere Dinge als er vollbringen können.

Herr, lehre mich glauben!

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