Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter einen halben Zentner Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war. Matthäus 13,33 und Lukas 13,21
Immer mal wieder macht der Hermann die Runde. Kennt ihr den Hermann? Das ist ein Teig, der wird jeden Tag etwas gefüttert, es kommt also eine Zutat hinzu. Und nach einigen Tagen wird der Hermann geteilt und weitergegeben. Aus dem übriggebliebenen Teig kann man weitere Hermanns züchten oder wundervollen Kuchen backen. So wie der Hermann immer weiter zu immer mehr Leuten kommt, so soll sich auch der Glauben ausbreiten.
Heutzutage bäckt ja kaum noch jemand sein eigenes Brot, obwohl es anscheinend doch wieder etwas in Mode kommt, Brot zu backen. Meistens ist das dann allerdings eine fertige Mischung, die in den Brotbackautomaten kommt, und dieser übernimmt dann die ganze Arbeit.
Damals war Brotbacken eine langwierige Angelegenheit. Die Hausfrau hatte lange zu tun, bis die Brote fertig waren. Fragt einmal in einer Bäckerei, die noch nach herkömmlichen Methoden Brot bäckt. Da ist zeitiges Aufstehen angesagt, um rechtzeitig das frisch gebackene Brot, heiß und unglaublich gut duftend, zu den Kunden gelangen zu lassen.
Ein gutes Brot will gut durchgezogen sein, das heißt der Teig dafür muss gut durchgezogen sein. Ein ordentlich angesetzter Sauerteig dauert seine Zeit. Dafür entwickelt er ein Eigenleben und durchsetzt den ganzen Teig mit seinem Aroma.
Genauso, so hat Jesus gesagt, ist es mit Gottes Reich. Wir Christen sind Sauerteig, wir sollen wie Sauerteig sein. Unauffällig und in der Stille dürfen wir wirken, andere anstecken mit unserem Glauben, sie einladen. Einladend sein ohne uns aufzudrängen, das ist unsere Aufgabe.
Mach mit!