Der reiche Mann und der arme Lazarus

Der reiche Mann und der arme LazarusDer reiche Mann und der arme Lazarus

Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. Es war aber ein Armer mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür voll von Geschwüren und begehrte sich zu sättigen mit dem, was von des Reichen Tisch fiel; dazu kamen auch die Hunde und leckten seine Geschwüre.
Es begab sich aber, dass der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben. Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. Und er rief: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und mir die Zunge kühle; denn ich leide Pein in diesen Flammen.
Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet und du wirst gepeinigt. Und überdies besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüberwill, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber.
Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters Haus; denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. Abraham sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören. Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.

Lukas 16

Ich will nicht behaupten, dass ich reich bin. Aber im Gegensatz zu den meisten Menschen auf der Welt bin ich sogar sehr reich. Ich habe immer zu Essen im Kühlschrank, ich kann mir leisten, mit meinem Auto fast alle Strecken zu fahren statt mit dem Fahrrad mich mühsam abstrampeln zu müssen, ich habe ein warmes Zuhause, ich bin gesund und habe Arbeit…ich könnte noch viel mehr aufzählen.

Und wer ist jetzt der arme Lazarus? Das ist der namenlose Flüchtling, der in meine Stadt kommt und nicht weiß wohin. Das ist die kranke Frau, die seit Wochen auf einen Besuch wartet, der nicht kommt. Das ist der Penner, der auf einer Parkbank sitzt und nur noch vor sich hin stiert….auch hier könnte ich noch viel mehr aufzählen.

Gott, bewahre uns vor Blindheit, öffne uns die Augen, Herzen und Hände, dass wir sehen, mitfühlen und helfen!

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