Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.
2. Thessalonicher 3,3
Ich habe diesen Spruch gezogen im Jahresschlussgottesdienst am 31.12.2015. Mir fallen hier drei Punkte auf: Treue, Stärkung und Bewahrung.
1. Treue Gottes: Trost, Treue trotz Untreue, die das Volk Israel immer wieder beging
Eigentlich beginnt der Vers mit einem großen „Aber“: Aber der Herr ist treu, heißt es nämlich genauer. Dieses „Aber“ bezieht sich auf den Satz zuvor. „Der Glaube ist nicht jedermanns Ding“, steht dort. Das klingt wie ein Spruch aus der heutigen Zeit. Sport ist nicht mein Ding, Mathe ist nicht mein Ding, viel Reden ist nicht mein Ding. Ein Spruch wie von der Null-Bock-Generation kreiert. Aber er steht in der Bibel. Und was soll ich sagen: die Bibel hat ja recht. Der Glaube ist wirklich nicht jedermanns Ding. Da gehört schon manchmal was dazu, zu glauben. Und damit ist nicht der Glaube gemeint, der sagt: „Ich glaube, morgen gibt’s Schnee!“
Und jetzt kommt das große „Aber“…aber der Herr ist treu.
Treue ist heutzutage schon fast ein Fremdwort geworden, im Alltag wenig gebräuchlich, und wenn, dann wird die Treue oft nur auf einen Hund bezogen. „Treu wie ein Hund“ ist eine stehende Redewendung. Die Treue, die sich Paare zur Hochzeit versprechen, hält leider viel zu oft nicht lange.
Im 1.Thessalonicher 5,23-24 steht auch noch etwas über die Treue Gottes:
Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. Und dann folgt der Satz: Treu ist er, der euch ruft; er wird’s auch tun. Das Versprechen, etwas zu tun, auch einzuhalten, ist ebenfalls heutzutage eher die Ausnahme. Aber Gott wird es tun, das hat er versprochen, und das wird er auch halten. Daran glaube ich ganz fest.
2. Stärkung: das Volk Gottes, auch ich als Person werde gestärkt, ich bekomme meine Kraft, die ich brauche.
Im Psalm 68 heißt es: Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. Im übertragenen Sinn kann ich auch sagen: Gott legt mir nie mehr auf, als ich tragen kann.
Das heißt aber nicht, dass ich alles auf die leichte Schulter nehmen kann. Manchmal ist es schon ein Kreuz mit der Last. Manchmal drohe ich darunter zusammenzubrechen. Manchmal bin ich allerdings auch selber schuld, weil ich mir zu viel aufbürde. Manchmal trage ich, wo ich eigentlich abgeben könnte. Vor zwei Jahren hatte ich die Losung gezogen „Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch“…ich habe es immer noch nicht richtig gelernt, dieses Werfen und Loslassen. Ich bin und bleibe halt immer noch in der Lernphase.
3. Die Bewahrung vor dem Bösen.
Im Vaterunser beten wir „Erlöse uns von dem Bösen“. Dabei ist es doch eigentlich schon längst passiert, diese Erlösung. Und immer wieder fallen wir zurück. Immer wieder passiert es, dass wir hereinfallen auf die Tricks dieses Bösen.
Im WWW habe ich dazu eine schöne Geschichte gefunden, die will ich euch zum Schluss erzählen:
Die Taktik des Teufels
von Steven Hintz
Eines Tages berief Satan eine Generalversammlung seiner Heerscharen ein und hielt eine Rede:
„Wir können die Christen nicht daran hindern, in ihre Gottesdienste zu gehen, zu beten, ihre Bibel zu lesen und die Wahrheit zu erkennen. Wir können sie nicht davon abhalten, an biblischen Werten festzuhalten. Doch wir können etwas anderes tun. Wir können vermeiden, dass sie eine beständige, intime Beziehung mit Christus pflegen. Und darauf müssen wir all unsere Bemühungen konzentrieren, denn wenn sie diese Verbindung mit Jesus erreichen, ist unsere Macht über sie gebrochen. Sollen sie also in ihre Gottesdienste gehen und ihren konservativen Lebensstil führen. Aber wir wollen ihnen die Zeit stehlen, damit sie diese innige Erfahrung in Jesus Christus nicht machen. Das ist euer Auftrag: Lenkt sie davon ab, eine intime Beziehung zu ihrem Erlöser zu entwickeln und diese Verbindung im Alltag beizubehalten.“
„Aber wie sollen wir das anstellen?“, riefen die Dämonen.
„Haltet sie auf Trab mit den Nebensächlichkeiten des Lebens und erfindet unzählige Strategien um sie gedanklich zu beschäftigen“, antwortete der Teufel. „Verleitet sie dazu, viel Geld auszugeben und noch mehr Geld zu leihen. Überzeugt die Frauen davon, dass sie unbedingt arbeiten gehen wollen und stachelt die Männer an, sechs oder sieben Tage pro Woche zehn bis zwölf Stunden zu arbeiten um sich einen gewissen Lebensstil leisten zu können. Haltet sie davon ab, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Je weniger Familienzusammenhalt da ist und je mehr jedes Familienmitglied seiner eigenen Wege geht, desto weniger wird ihr Zuhause einen Zufluchtsort von dem Druck am Arbeitsplatz bieten.
Ihr müsst ihr Gehirn überstimulieren damit sie Gottes leise Stimme nicht hören. Bringt sie dazu, beim Autofahren immer Radio oder Musikaufnahmen zu hören und zu Hause ständig den Fernseher oder die Stereoanlage in Betrieb zu haben. Und sorgt dafür, dass jedes Restaurant und jedes Einkaufsgeschäft in der Welt ständig Musik spielt, am besten noch ergänzt durch Werbung. Das wird ihr Denken lahm legen und diese Einheit mit Christus verhindern oder zumindest unterbrechen. Füllt ihre Tische mit Magazinen und Zeitungen. Ballert sie 24 Stunden täglich mit Nachrichten zu. Überflutet ihre Wahrnehmung mit Plakatwänden und ihre Briefkästen mit Werbesendungen, Gewinnspielen, Katalogen, Warenproben, Flugblättern, Dienstleistungsangeboten und falschen Hoffnungen.
Auch in ihrer Freizeit müssen sie exzessiv sein. Sie sollen danach erschöpft und müde oder alternativ unruhig und rastlos sein, aber in jedem Fall unvorbereitet für die kommende Woche. Sorgt dafür, dass sie jede freie Minute am Computer sitzen und möglichst ziellos im Internet surfen oder stundenlang sinnlose Spiele machen. Verführt sie dazu, ihre Hobbys zum Zeitfresser zu machen. Verhindert, dass sie hinaus in die Natur gehen. Schickt sie stattdessen in Vergnügungsparks, zu Sportveranstaltungen, Konzerten und ins Kino. Und wenn sie zum geistlichen Austausch zusammenkommen, soll das Ganze in Klatsch und Tratsch und Smalltalk münden, so dass sie mit einem schlechten Gewissen und einem verunsicherten Gefühl auseinander gehen.
Überwältigt ihr Leben mit tausend guten Gründen dafür, dass sie keine Zeit haben um Kraft in Christus zu finden. So werden sie beim Evangelisieren und in allen anderen Dingen aus eigener Kraft agieren und scheitern und dabei noch ihre Gesundheit und ihr Familienleben zum Wohl der Sache ruinieren.“
Die Dämonen machten sich eifrig an die Umsetzung ihres Auftrages und veranlassten die Christen überall, ständig beschäftigt zu sein und hierhin und dorthin zu eilen.
War der Teufel erfolgreich mit seiner Taktik? Urteile selbst!