Der HERR hat mich gesandt, zu trösten alle Trauernden.
Jesaja 61,1.2
Eigentlich sind die zwei Verse, aus denen unsere heutige Losung genommen wurde, viel länger. Jesaja beruft sich darauf, dass er vom Herrn selbst gesalbt wurde und deshalb der Geist Gottes auf ihm ruht. Daraufhin ist er gesandt worden – als Gesandter zu den Armen, um ihnen eine gute Botschaft zu bringen. Er ist gesandt, gebrochene Herzen zu heilen. Er soll den Gefangenen die Freiheit ankündigen und den Gefesselten die Befreiung. Das Gnadenjahr ist angebrochen, so lautet seine Botschaft, und der Tag der Rache Gottes. Alle die traurig sind, sollen getröstet werden.
Jesaja hat diese Verheißungen ausgesprochen, als an Freiheit nicht zu denken war. Das Volk Israel war seit Jahrzehnten in der Verbannung. Babylonien war seine Zwangsheimat. Und die Weltmacht Babylonien sollte noch ewig bestehen – so war der Plan.
Doch es kam ganz anders. Kyrus – der Perserkönig – besiegte die Großmacht Babylonien und ließ die Israeliten in ihre Heimat zurückkehren. Auf freiwilliger Basis geschah das. Wer wollte, durfte bleiben.
Man muss sich das mal vorstellen: soeben noch im Exil, jetzt frei und mit der Möglichkeit beschenkt, heimkehren zu dürfen. So manchem Israeliten wird da das Herz aufgegangen sein. So mancher wird sein Glück gar nicht bewusst erfasst haben. Und so manchem wird das Wort des Jesaja wieder in den Sinn gekommen sein. Das Wort, das sie damals verlacht haben, weil alles so ausweglos geschienen hat.
Bist Du manchmal auch in der Situation, dass alles ausweglos erscheint? Denkst Du auch manchmal, es geht nicht weiter? Hast Du auch schon manchmal alle Hoffnung aufgegeben? Dann denk einfach mal daran, dass Gott ein ganzes Volk befreien konnte. Denn es steht in der Bibel, dass Gott selbst dem Perserkönig Kyrus die Macht gegeben hat, über die Babylonier zu siegen. Wie viel mehr kann er Dir dann helfen. Du brauchst es ihm nur zu sagen. Aber Vorsicht – manchmal kommt es ganz anders als Du denkst.