Das haben wir schon immer so gemacht

100_4369Das haben wir schon immer so gemacht

Das junge Paar war frisch verheiratet. Eines Tages beschloss die junge Frau, eine Lammkeule zu schmoren.

Bevor sie das Ganze in den Ofen schob, schnitt sie von der Keule das untere Stück ab und legte dann die zwei Teile nebeneinander in den Schmortopf. Ihr Mann schaute ihr über die Schulter und fragte sie: „Warum machst du das?“

„Ich weiß nicht, aber meine Mutter machte das immer genau so.“ war die Antwort. Daraufhin fragte der Mann seine Schwiegermutter, warum sie das untere Stück der Keule abschnitt. „Ich weiß nicht, aber meine Mutter machte das immer genau so.“ antwortete die Schwiegermutter.

Die Großmutter war noch am Leben und so ging der Mann zu ihr und fragte auch sie, warum sie den unteren Teil der Lammkeule vor dem Schmoren abschnitt. Und die Großmutter antwortete: „Ach, das hat einen ganz einfachen Grund: Mein Schmortopf war damals so klein, dass der ganze Braten einfach nicht hineinpasste.“

Das haben wir schon immer so gemacht – das ist ein tödlicher Spruch. Das haben wir schon immer so gemacht – so kann man jede Diskussion im Keime ersticken. Das haben wir schon immer so gemacht – und Veränderungen, Verbesserungen, Erneuerungen werden unmöglich.

Das haben wir schon immer so gemacht – das ist auch eine sehr bequeme Argumentation. Wir müssen nicht nachdenken, alles geht automatisch.

„Ich sitze seit 25 Jahren in dieser Kirchenbank auf diesem Platz – du musst zur Seite rücken!“ – „Wir haben seit 20 Jahren diese Reihenfolge, und da darf nichts geändert werden!“ – „Ich brauche diese Regelmäßigkeit, ich kann mich nicht an etwas anderes gewöhnen!“ Solche und ähnliche Reden gibt es wohl überall. Festgefahren, in Stein gemauert, für alle Zeiten gültig, gemauert wie die Wände dieses Schlosses auf dem Foto.

Doch wie soll Wachstum möglich sein, wenn alles auf dieselbe Art und Weise gemacht wird wie vor -zig Jahren? Ändern sich doch die Zeiten, die Menschen, die Umstände. Und das alles erfordert ein Umdenken, auch von uns, von einem jeden von uns.

Jesus war nie festgefahren, er hat sich auf die einzelnen Situationen eingestellt, er ist auf die Menschen eingegangen, er hat sie dort abgeholt wo sie standen.

Lernen wir von ihm.

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