Daniel – auch in der Fremde seinem Gott treu
Es gibt Heldengeschichten, die liest man immer wieder gern.
Daniel war am Hofe des babylonischen Königs aufgestiegen – er war schön, er war klug, und er hatte dem König Nebukadnezar einen Traum deuten können, was keiner der hauptamtlichen Sterndeuter und Wahrsager am Hof des Königs vorher konnte.
Doch Daniel war auch mutig. Er sagte Nebukadnezar und später Belsazar die Meinung, ganz unverblümt. Er hielt seine Gebetszeiten ein, ohne auf das Gesetz zu achten, das erlassen wurde – das Gesetz, dass einen ganzen Monat lang keinem als dem König allein eine Bitte vorgetragen werden durfte. Daniel betete nach wie vor zum Gott seiner Väter, und das in aller Öffentlichkeit. Er erwartete von Gott alles, was er benötigte, und trug ihm seine Bitten, seinen Lob und seinen Dank jeden Tag laut vor.
Das brachte ihm eine Nacht in der Löwengrube ein, bei hungrigen Löwen, die als Menschenfresser bekannt waren. Doch sein Glaube an Gott bewahrte ihn vor dem grausamen Tod, und dieses Zeichen bewog den König dann zum Umdenken. Die hungrigen Löwen wurden am nächsten Tag durch die Feinde Daniels satt, denn diese wurden ihnen als Strafe für ihren bösen Plan zum Fraß vorgeworfen. Eine wahrhat blutige Geschichte.
Wenn ich die Geschichte von Daniel lese, dann komme ich ins Grübeln. Wie oft bin ich doch mutlos, in viel geringeren Schwierigkeiten als damals Daniel war. Wie oft will ich aufgeben und sage: „Es hat keinen Zweck!“. Wie oft vergesse ich, wer mir wirklich helfen kann.
Die Geschichte von Daniel ist ein Mutmacher, will ein Mutmacher sein, nicht nur für mich, sondern auch für Dich, für uns alle.
Übrigens: Die Wolke auf dem Bild oben sieht aus wie eine Hand, finde ich. Und sie symbolisiert für mich die Hand Gottes, die mich tragen will, wo auch immer ich bin.