Diese Sträucher sind geknickt. Es hatte unerwartet früh einen heftigen Schneefall gegeben. Da kam so viel nasser Schnee herunter, dass durch das Gewicht ganze Bäume abgebrochen sind. Umso mehr leiden dann Sträucher oder noch schwächere Pflanzen unter dem Gewicht.
Nun ist der Schnee schon längst wieder weggetaut, aber die Sträucher haben sich nicht mehr erholt. Sie bleiben geknickt. Und das bringt mich auf Gedanken, Parallelen zum menschlichen Leben.
Wenn ich mir Lasten aufbürde, die auf meinem Rücken gar nichts zu suchen haben, dann werde ich auch über kurz oder lang geknickt sein und nicht mehr hochkommen können. Und selbst wenn die Last mir abgenommen wurde, leide ich noch darunter, und mein Rücken bleibt gebeugt. Nichts mehr mit aufrecht durchs Leben gehen. Dann fühle ich mich so wie der Reisende in der folgenden Geschichte:
Ein Mann lag einmal im Zugabteil eines Schlafwagens auf dem oberen Bett. Er konnte aber nicht einschlafen, weil unter ihm ein anderer Reisender die ganze Zeit stöhnte „Ach, was bin ich durstig – ich bin so durstig… Ach, was bin ich durstig, so durstig…“
Nachdem das Stöhnen kein Ende nahm, kletterte der Mann von seinem Bett herunter, lief bis zum Speisewagen und kaufte dort eine Flasche Wasser. Er kam zurück in das Abteil und reichte dem durstigen Mitreisenden das Wasser.
„Hier hast Du etwas zu trinken.“ – „Oh, wunderbar – Gott sei Dank!“
Der Mann kletterte wieder hinauf zu seinem Bett und streckte sich zum Schlafen aus. Kaum hatte er die Augen geschlossen, hörte er es von unten stöhnen: „Ach, was war ich durstig… ich war ja so durstig…“
Eine Last ablegen heißt sie für immer los zu sein und nicht immer wieder davon zu sprechen. Wenn wir bei Jesus unsere Lasten los sind, sind wir sie los. Und dann können wir wieder aufrecht stehen. Gott sei Dank.