Aquila und Priscilla – Vertreibung und Neubeginn
Apostelgeschichte 18,1-3
Ein Ehepaar wurde aus Italien vertrieben. Aquila und Priscilla. Kaiser Klaudius hatte alle Juden aus Rom verbannt. Wahrscheinlich hatte er zu viel Angst um seine Macht, kann ich mir denken. Das ist in jeder Epoche dasselbe – die Machthaber bangen um ihr bisschen Macht. Dabei vergessen sie immer wieder, dass man weder Macht noch Moneten mit ins Grab nehmen kann.
Aquila und Priscilla landeten in Korinth. Dort arbeitete Aquila als Zeltmacher. Nicht nur wegen des gemeinsamen Berufes, sondern auch wegen des gleichen Glaubens fanden Paulus und Aquila zueinander, und Aquila nahm Paulus in sein Haus auf.
Als Paulus weiterzog nach Ephesus, begleiteten ihn die beiden und ließen sich dort nieder. Später siedelten sie in die alte Heimat Rom über, denn Kaiser Klaudius war inzwischen gestorben.
Aquila und Priscilla werden von Paulus nicht nur als Mitarbeiter bezeichnet, sondern sogar als diejenigen, die für ihn den Hals hingehalten haben. Sie müssen also für ihn gesprochen haben, sie müssen ihn verteidigt haben, vielleicht wurden sie sogar für ihn verhaftet oder gefoltert, so verstehe ich das. Und das nicht nur in der Heimat, sondern auch dort, wo sie eigentlich „die Fremden, die Zugezogenen“ waren und wo sicher der eine oder andere skeptisch auf sie geblickt hat. „Was werden die da wohl hier wollen?“ wird anfangs so mancher gedacht haben.
Ursprünglich waren sie Vertriebene, Priscilla war höchstwahrscheinlich sogar in Rom geboren und musste die Stadt ihrer Kindheit verlassen, weil sie Jüdin war. Aber sie vertrauten Gott, und er belohnte ihr Vertrauen dadurch, dass sie zurückkehren konnten.
Was lehrt uns das heute? Gott hat auch heute noch alles im Griff. Und ganz gleich wo wir sind, wir sind in seiner Hand.