Alles hat seine Vor- und Nachteile
Unbestritten – dieser Satz ist wahr. Die Frage ist jetzt nur: Welches Gewicht messe ich der jeweiligen Tatsache zu? Bin ich der Typ, der überall nur das Negative sieht? Sehe ich in allem nur einen Nachteil? Ist für mich das Glas immer nur halb leer?
Oder gewinne ich allem eine positive Seite ab? Habe ich ein Auge für die Vorteile einer jeweiligen Situation? Ist für mich das Glas halb voll?
Beides sind extreme Einstellungen. Ich darf durchaus mal etwas als negativ einstufen. Und ich darf auch in allem etwas Positives sehen. Doch es kommt auf die Ausgewogenheit an.
Es kann auch durchaus passieren, dass mein Vorteil ein Nachteil für jemanden anderen ist und umgekehrt…
Angenommen, ich plane einen Ausflug in den Zoo. Da ist schönes Wetter unbestritten von Vorteil für mich. Nun hat der Bauer in meiner Nachbarschaft gerade neu gepflanzt und wünscht sich, dass der Regen die neuen Pflanzen kräftig begießen möge. Für ihn ist sonniges Wetter jetzt eher von Nachteil. Hat er dann den erwünschten Regen und kann sich für seine Pflanzen freuen, habe ich den Nachteil, dass mir der Zoobesuch etwas verdorben wird.
Doch wenn ich es recht bedenke, gibt es eine gewisse Ausgewogenheit zwischen Vor- und Nachteil. Und das ist dann eine ausgleichende Gerechtigkeit. Oder wo steht geschrieben, dass nur ich die Vorteile und alle anderen dafür Nachteile haben sollen?
„Jeder ist sich selbst der Nächste!“ ist ein überholter Spruch. Ich lasse lieber gelten „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“
Und dazu gehört auch, dass ich dem anderen den Vorteil nicht neide, sondern ihn meinem Gegenüber auch einmal von Herzen zu gönnen. Beim nächsten Mal bin ich dann wieder dran. Oder beim übernächsten Mal.