Wir Menschen sind eine eigenartige Spezies…
Wir revanchieren uns in jeder Beziehung – sowohl positiv als auch im negativen Sinne.
Hat uns jemand etwas geschenkt, überlegen wir krampfhaft, was wir ihm zurückgeben könnten, damit wir das Geschenk wieder gutmachen. Ein Geschenk ist aber ein Geschenk und wird gegeben, weil der Geber dem Beschenkten eine Freude machen möchte. Also nimm es und sei dankbar…aber mehr auch nicht.
Hat uns jemand allerdings etwas Böses angetan, dann grübeln wir, wie wir es diesem (nein, ich sag jetzt nichts!) heimzahlen können. „Auge um Auge – Zahn um Zahn!“, so steht es bereits im Alten Testament in der Bibel. Dieser Spruch macht auch Sinn insoweit, dass er gerechte Strafe für ein begangenes Unrecht fordert.
Doch wie sieht es in Wirklichkeit aus? Herbert hat Jürgen beleidigt, eher unbeabsichtigt, doch es ist passiert. Was tut Jürgen? Er sagt nichts zu Herbert, doch hinter seinem Rücken verbreitet er Unwahrheiten über diesen, so dass dessen Ruf bald total ruiniert ist. Jetzt ist Herbert wieder an der Reihe, denn nachdem er erfahren hat, wem er seinen schlechten Ruf zu verdanken hat, schleicht er sich nachts zu Jürgens Auto und zersticht dessen Reifen. Pech für Herbert, dass ihn Jürgen doch dabei beobachtet hat. Also geht Jürgen in der Nacht zu Herberts Grundstück und zündet dessen Garage an – das heißgeliebte Auto kommt dadurch zu einem Totalschaden. Doch auch Herbert findet heraus, wem er den Verlust des Autos zu verdanken hat, und er zündet wiederum das Wohnhaus Jürgens an, der dies zu spät bemerkt und weder sich noch seine Familie aus den Flammen retten kann.
Zugegeben, diese erfundene Geschichte ist etwas übertrieben dargestellt, doch hat sie einen wahren Kern. Wie Du mir – so ich Dir! So ist mein heutiger Blogbeitrag überschrieben, doch in Wahrheit steigern wir Menschen uns doch in etwas hinein, aus dem wir schwer wieder heraus kommen. Zumindest nicht nach menschlichem Ermessen und aus eigener Kraft.
Doch es geht auch anders: Ich kann mir von Gott die Kraft schenken lassen, Böses nicht mit noch Böserem zu vergelten, sondern nach dem Wort zu leben in Lukas 6,28 „Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.“
Weil Gott seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um uns Menschen aus dem Dilemma zu retten, in dem wir stecken, weil Gottes Sohn für uns alle ans Kreuz gegangen ist, um unsere Schuld zu sühnen, weil der Heilige Geist uns befähigen will, das Gute zu tun und weiterzusagen, deshalb kann ich sagen „Wie Gott mir – so ich Dir!“