Weisheit

2016-09-03Weisheit

Wahre Weisheit kann sich bescheiden. Sie fordert nichts Unmögliches, gelegentlich allerdings etwas, das auf den ersten Blick unklug erscheinen mag. Wolfgang Zeiske

Ich liebe die Indiana-Jones-Filme. Der für viele Fans beste Teil ist Teil 3 mit dem Titel „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“. Darin wird die Suche nach dem heiligen Gral beschrieben. Der heilige Gral ist der Kelch, aus dem Jesus das Heilige Abendmahl gespendet hat.

Nach zahlreichen Abenteuern findet Indiana Jones eine Höhle mit einem Kreuzritter aus dem Mittelalter. Dieser Kreuzritter lebt seit Jahrhunderten als Wächter des heiligen Grals in dieser Höhle. Zahlreiche Pokale, Trinkgefäße der vergangenen Jahrhunderte, stehen in dieser Höhle. Die Aufgabe besteht darin, den echten heiligen Gral zu finden. Die Wahl des Verfolgers, der Indiana Jones auf den Fersen ist, fällt auf einen prachtvoll verzierten Pokal. Doch als er mit diesem das Wasser des Lebens schöpft und trinkt, stellt sich heraus, dass die Wahl eine schlechte war. Er altert innerhalb von Sekunden, stirbt und zerfällt zu Staub.

Indiana Jones ist der nächste Kandidat, der wählen darf. Und er wählt einen hölzernen Becher – den Becher eines Zimmermanns. Damit schöpft er das Wasser des Lebens und trinkt daraus. Der Kreuzritter sagt dazu nur einen Satz: „Ihre Wahl war weise!“ Und mit dem Wasser des Lebens kann Indi seinen schwer verletzten Vater retten.

Die beste Wahl ist nicht unbedingt der Prunk, nicht das Allerteuerste, nicht das Feinste vom Feinen – die beste Wahl ist manchmal das Unscheinbare, das Unsichtbare, das von allen Menschen Unbeachtete. Und das gilt für Gegenstände genauso wie für Menschen.

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