Vom Weltgericht

2016-01-05Vom Weltgericht

Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben. Matthäus 25, 31-46

Manchmal ist es so einfach – und dann wieder so schwierig.

Was mir in diesem Gleichnis auffällt: keiner ist sich dessen bewusst, was er tat. Keiner hat überlegt, was er tun sollte oder nicht.

Die einen – die Guten – haben einfach zugepackt, wo Not am Mann war. Sie haben nicht nachgerechnet, ob es sie was kostet zu helfen, ganz egal wo es war. Sie haben gesehen, dass Hilfe notwendig ist, und sie haben geholfen.

Die anderen – die weniger Guten – haben die Augen verschlossen vor dem Leid und den Nöten ihrer Umwelt. Sie haben nicht nachgedacht, wie sie jemandem unter die Arme greifen könnten. Sie haben weggesehen, wo es angebracht gewesen wäre zu handeln.

Wo sind heutzutage, bei uns, die Hilfebedürftigen? Da müssen wir gar nicht weit gehen. Oft genügt schon ein Blick zum Nachbarn, zur Nachbarin. Da plagt sich ein alter Mann mit der Einsamkeit herum, seit seine Frau gestorben ist. Da weiß die kranke Frau nicht, wie sie ihre Einkäufe bewältigen soll. Da ist ein Kind, das im Matheunterricht nicht mitkommt und einfach mal ein paar Nachhilfestunden braucht.

Es müssen keine großen Taten sein. Wir sind ja alles nur kleine Menschen. Aber viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. So heißt es in einem afrikanischen Sprichwort.

Und dann wird Jesus auch zu uns sagen: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

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