Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre. Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da. Markus 4,26-29
Geduld – das ist eine Tugend, die leider hin und wieder arg vernachlässigt wird.
Ein Bauer muss warten, bis seine Felder reif zur Ernte sind. Es nutzt ihm gar nichts, wenn er am Halm zieht, damit das Korn schneller wächst. Dabei zieht er die Pflanzen aus der Erde, und sie sind zum Verwelken bestimmt. Oder hilft es etwa, wenn er alle paar Tage seine Kartoffelpflanzen ausgräbt, um nachzusehen, ob schon Kartoffeln daran wachsen? Die Pflanze würde es ihm total übelnehmen, und er wäre doch ganz schön blöd, wenn er das täte.
Genau so ist es mit Gottes Reich. Wir können nichts erzwingen, wir können auch nicht sagen, wann es anbrechen wird. Wir können nur warten.
Schon der Prediger Salomo wusste: Alles hat seine Zeit. Prediger 3,1. In seiner Aufzählung kommt auch das Pflanzen vor. Alles hat seine Zeit. Und alles braucht seine Zeit. Auch das Himmelreich braucht seine Zeit zum Wachsen. Und es wächst. Manchmal nur im Verborgenen, aber es wird größer.
Wenn dann die Zeit der Ernte gekommen ist, werden wir staunen über die viele Frucht. Versprochen.