Oder welche Frau, die zehn Silbergroschen hat und einen davon verliert, zündet nicht ein Licht an und kehrt das Haus und sucht mit Fleiß, bis sie ihn findet? Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: Freut euch mit mir; denn ich habe meinen Silbergroschen gefunden, den ich verloren hatte. So, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut. Lukas 15,8-10
Ich gebe es zu – ich bin manchmal ein absoluter Schussel. Wie oft ich etwas suche, kann ich nicht mehr zählen. Aktuell war es mein Terminkalender. Drei Tage war er verschwunden. Ich habe gesucht, auch an Stellen, die völlig unmöglich waren – das Ding blieb verschwunden. Am Freitagnachmittag nach der Arbeit – ich war gerade in die Garage gefahren und wollte aus dem Auto aussteigen – kam mir der Geistesblitz…mir fiel ein, dass vor ein paar Tagen meine Tasche vom Beifahrersitz gefallen und umgekippt war. Und wo lag mein Terminkalender? Richtig – unter dem Beifahrersitz! Nun habe ich nicht gleich meine Nachbarn zum Feiern eingeladen (die hätten mich wahrscheinlich für verrückt erklärt und mich in die Klapsmühle gebracht), aber ich habe mich sehr gefreut und zu meinem himmlischen Vater ein lautes „Danke!“ gesagt.
Ich will damit einfach klarmachen, dass ich es nachfühlen kann, wie es dieser Frau in dem Gleichnis geht. Sie hat etwas ganz Wertvolles vermisst und sucht solange, bis sie es wiederfindet.
Genauso ist Gott. Er vermisst uns, wenn wir verschwinden, wenn wir uns vor ihm verbergen oder wenn wir vor ihm ausreißen. Einen Unterschied zur Frau im Gleichnis gibt es allerdings: Er sieht uns auch in weiter Entfernung. Doch er lässt uns die Freiheit, freiwillig zu ihm zurückzukehren.
Und dann wird gefeiert, denn ein Mensch, der zu Gott zurückkehrt, ist viel mehr als ein verlorenes Geldstück oder ein vermisster Terminkalender.