Gott, der HERR, der Mächtige, redet und ruft der Welt zu vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang.
Psalm 50,1
Was für ein Auftakt in einem Lied – übrigens ist der Psalm von Asaf, einem Psalmdichter und Propheten. Dreifach stark beginnt der Psalm: Gott, der Herr, der Mächtige – die Namen bezeichnen Gott zuerst als den Allmächtigen (El), als nächstes als den allein Anbetungswürdigen (Elohim) und bei der dritten Anrede als das eine vollkommene und absolute Wesen (Jahve).
Und was macht Gott, dieser vollkommene Herr? Er redet zu uns. Er, der so groß ist, redet zu uns Menschen, zu seiner Schöpfung, zur Welt. Er spricht zur gesamten Menschheit. Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang – das ist eine wundervolle Umschreibung für Ost und West, für die gesamte Welt. Alle sollen auf ihn hören, alle ohne Ausnahme.
Wollen wir hören? Wollen wir sehen, was er ist? Wollen wir die Augen offenhalten für das, was er tut? Und wenn ja, wie antworten wir?
„Ja, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt der Name des Herrn!“ So sangen wir in meiner Jugendzeit und auch später noch.
Und im Kanon von Paul Ernst Ruppel „Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn, sei gelobet der Name des Herrn!“ bringt schon die Melodie den Sonnenaufgang melodisch herüber, indem die Singstimme vom tiefen bis zum hohen C hochsteigt und dann beim Niedergang wieder heruntergeht – den Gang der Sonne nachahmend.
Vielleicht ist das die richtige Antwort auf das Reden und Rufen des Herrn, des Allmächtigen, das Reden und Rufen Gottes.