„Betreten des Grundstücks verboten! Eltern haften für ihre Kinder“…
So steht es schwarz auf gelb auf diesem Schild.
Abgesehen davon, dass dieses Grundstück total verwildert, der Zaun defekt und der Sinn oder Unsinn dieses Schildes durchaus als diskutierwürdig angesehen werden kann – der Tonfall eines solchen Schildes stößt mir jedes Mal sauer auf.
„Verboten!“ Das ist so hart, so unnachgiebig, so ganz ohne Liebe formuliert.
Ganz anders klingt es doch in den 10 Geboten, die wir von Gott geschenkt bekamen:
„Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ lautet das erste Gebot – in manchen Übersetzungen heißt es sogar „Du brauchst keine anderen Götter zu haben“. Ist das nicht ein ganz anderer Tonfall? Und trotzdem weiß jeder, es ist ernst gemeint. Trotzdem weiß jeder, es gibt Konsequenzen, wenn ich die Gebote nicht befolge. Denn schon im zweiten Gebot heißt es: „Ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott“.
Ein eifersüchtiger Gott, einer, der auch strafen kann und es ankündigt. Und doch – in den zehn Geboten klingt die Liebe Gottes zu uns Menschen durch. Gott bittet, er bettelt regelrecht um die Zuwendung und den Gehorsam der Menschen ihm gegenüber.
Im Musical „Hoffnungsland“ von Jürgen Werth, vertont durch Johannes Nitsch und Hans-Werner Scharnowski, heißt es, dass Gott uns Gebote gibt, die als Lebensangebote gelten. Diese wollen uns den Weg durch diese Zeit weisen. Denn Gott ist unser Herr, der uns befreit hat.
Ist das nicht ein Riesenunterschied?
Gebote an Stelle von Verboten.
Lebensangebote statt Androhung von Haftungsklagen.
Wegweiser statt Schranken.
Ich für mein Teil weiß jedenfalls genau, welche Variante ich bevorzuge.