Reinigen

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In dem Flüsschen vor meinem Haus sah es zu DDR-Zeiten finster aus.

Auf dem Wasser tanzten riesige Schaumkronen, das Wasser war bunt gefärbt, da eine Färberei und chemische Reinigung ihr Abwasser direkt in den Fluss ließ. An Leben in diesem Wasser war überhaupt nicht zu denken.

Jetzt sind Fische drin, und Enten tummeln sich darauf. Der Fischreiher kommt regelmäßig angeflogen und holt sich eine Mahlzeit, der Eisvogel hat hier sein Domizil gefunden.

Der Fluss hat sich selbst gereinigt, so sagt man. Fließendes Wasser reinigt sich selbst, so sagt man. Wenn Wasser in Bewegung ist, hat die Verschmutzung wenig Chancen. Ein rollender Stein setzt kein Moos an.

Wenn ich körperlich in Bewegung bleibe, setze ich keinen Rost an, dann bleibe ich fit.

Wenn ich geistig in Bewegung bleibe, wenn meine Gedanken beweglich bleiben, dann kann ich meiner Umwelt folgen, dann bleibe ich up-do-date, wie es Neudeutsch so schön heißt.

Wenn ich geistlich in Bewegung bleibe, dann bleibe ich auf den Spuren Jesu, denn er war immer in Bewegung. Er hat sich auf sein Gegenüber immer neu eingestellt.

Stillstand bedeutet Rückgang – dieser Spruch ist nur allzu wahr.

Herr, bewahre mich vor dem Stehenbleiben!

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