Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.
2.Korinther 12,9
Paulus war geplagt. Er hatte eine Krankheit, von der wir nicht genau wissen, was es war. Es könnte Epilepsie gewesen sein, aber auch eine Augenkrankheit. In Galater 6 Vers 11 schreibt er „Seht, mit wie großen Buchstaben ich euch schreibe mit eigener Hand!“, was die These von einer Augenkrankheit plausibel macht.
Und Paulus war ein Mensch wie wir. Er hatte Fehler und Schwächen. Doch er hatte auch großartige Erlebnisse – Visionen von Gott, von Jesus, von den Engeln. Dabei geriet er in Gefahr, sich auf diese Erlebnisse etwas einzubilden, sich von den anderen Menschen abzuheben oder abheben zu wollen. Deshalb wurde ihm nach eigenen Worten „ein Pfahl ins Fleisch“ gegeben, eine Qual, von der er lieber heute als morgen erlöst gewesen wäre.
Da ihm Ärzte nicht helfen konnten, ging er ist Gebet. Dreimal, so schreibt er, hat er um Heilung gebeten. Dreimal ist eine gute Zahl, sie kommt häufig in der Bibel vor. Und auch bei Paulus tat sich nach dem dritten Mal etwas. Allerdings nicht so, wie er es erhofft hatte. Er bekam Antwort von Jesus – eine völlig unerwartete. Keine Heilung, sondern der Hinweis auf die Schwachheit, die durch die Gnade Gottes eine mächtige Kraft sein kann.
Unser Vers heißt in einer anderen Übertragung: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht.“
Eine einfache Feststellung – es genügt dir! Keine Bitte, sich doch zufrieden zu geben.
Die Gnade – sie ist Balsam für den Schmerz. Und diese Gnade gilt auch uns. Seit Jahrhunderten ist dieser Vers Trost und Ermunterung für viele gewesen und will es auch für uns heute sein.