Ich will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der HERR bin.
Jeremia 24,7
Das Herz ist ein wichtiger Teil des Körpers. Es schlägt beim Menschen schon ab dem 22. Tag nach der Zeugung und wird erst bei seinem Tod aufhören zu schlagen. Es pumpt Blut durch den ganzen Körper und ist damit zuständig für den Transport des lebensnotwendigen Elements Sauerstoff in die entferntesten Regionen des Organismus. Stirbt das Herz, stirbt der Mensch.
Die Medizin hat viel erreicht. Schon vielen Menschen wurde ein fremdes Herz eingepflanzt und ihnen damit ein Weiterleben ermöglicht. Ein neues Herz war für diese Menschen ein riesiges Geschenk.
Doch in unserem Vers geht es nicht um Herztransplantationen, nicht um medizinische Angelegenheiten, nicht um anatomische Kenntnisse.
Es geht hier um eine Zusage Gottes an sein Volk. Während der Babylonischen Gefangenschaft lebten Tausende von Juden unter Nebukadnezar in der Verbannung. Viele sehnten sich zurück nach Jerusalem. Doch Jerusalem war nicht mehr die Stadt, die sie kannten. Der Tempel zerstört, die Mauer ein Schutthaufen – nichts war mehr da von der einstigen Hauptstadt.
Mitten in die Trostlosigkeit wurden durch mehrere Propheten Trostworte Gottes verkündet. Auch Jeremia – der ja sonst als Unglücksprophet bekannt ist – durfte Gnadenworte aussprechen.
Hier ist obige Vers mit einer kleinen Fortsetzung – lest selbst, wie tröstlich es klingt:
Und ich will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der HERR bin. Und sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein.
Gott gibt die Zusage, dass sein Volk wieder sein Volk sein wird und er will wieder ihr Gott sein. Gott will der Gott seines Volkes sein – das ist seine Stellungnahme. Doch dazu brauchen sie eines – ein Herz, das ihn als ihren Gott erkennen lässt. „Man sieht nur mit dem Herzen gut“, hat Antoine de Saint-Exupery den Fuchs zum kleinen Prinzen sagen lassen. Und auch die Israeliten durften mit ihrem Herzen Gott erkennen.
Gott, gib auch mir ein Herz, das Dich erkennt.