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Die Maulbeere
Maulbeeren schmecken nicht nur lecker, sondern ihnen wird auch eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit nachgesagt: So sollen Maulbeeren die Beschwerden bei Halsschmerzen und Heiserkeit lindern können. Da Maulbeeren über besonders viele Antioxidantien verfügen, gelten sie zudem als perfekte Anti-Aging-Frucht. Antioxidantien schalten freie Radikale aus, die das Erbgut in unseren Zellen schädigen. Durch diese Schädigung des Erbgutes können Erkrankungen wie Diabetes, Arteriosklerose oder Rheuma entstehen.
Klingt das nicht auch für unser zwischenmenschliches Leben verlockend? Manchmal möchte ich Maulbeere sein. Schmerzen lindern, Heiserkeit verhindern oder heilen, das heißt in der Gemeinde Verletzungen heilen, Sprachlosigkeit zwischen Geschwistern überbrücken helfen, damit wäre ich eine Maulbeere in meiner Gemeinde.
Und in vielen Gemeinden – auch in meiner eigenen – ist das Hauptproblem bzw. das hauptsächliche Thema die allmählich immer mehr um sich greifende Überalterung. Die Gemeinden werden immer älter, das heißt der Anteil der jüngeren Gemeindeglieder und vor allem der Kinder und der Gemeindejugend wird häufig immer kleiner. Ich sehe es in meiner eigenen Gemeinde. Kaum noch Kinder da, und der Jugendkreis hat sich aufgelöst, weil fast alle in Großstädte zum Studium gehen und nach dem Studium dort bleiben oder in eine andere Großstadt ziehen, um dort einen lukrativen Arbeitsplatz anzunehmen.
Hier kann die Maulbeere vielleicht nicht die Jugend zurückholen, aber den jugendlichen Schwung. Dazu braucht man keine zwanzig mehr zu sein. Das geht auch mit achtzig. In meiner Gemeinde ist eine fast 93-Jährige, die hat noch einen so wachen Geist, dass es eine Freude ist, sich mit ihr zu unterhalten. Sie ist eine perfekte Maulbeere für die Gemeinde.
Lasst uns mehr Maulbeeren sein und nicht nur maulen, weil nicht alles so perfekt ist, wie wir es uns vorstellen.