Der HERR hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
Psalm 91,11-12
Ach ist das schön – ich kann überall hingehen, ich brauche mich um nichts zu kümmern, ich muss auf nichts und niemanden aufpassen…mir passiert nichts!
Doch so ist der Vers nicht gemeint. Ich habe schon noch eine eigene Verantwortung für das was ich tue oder lasse. Ich muss schon noch überlegen, wo ich hingehe, was ich unternehme, wie ich lebe. Der Vers ist kein Freibrief für mich.
Doch er will eines: Er will mich trösten, wenn ich mutlos werden will. Er will mich stärken, wenn ich drohe zusammenzubrechen. Er will mich aufrichten, wenn mir alles zu viel werden will.
Es ist ein wundervoller Vers, der hier steht und mich durch diesen Tag begleiten will. Er ist so wundervoll, dass selbst Satan ihn zitiert hat, als er zu Jesus trat und diesen dazu überreden wollte, sich vom Tempel herabzustürzen und sich auf die Zusage zu verlassen, die hier verheißen wird. Doch Jesus hatte die richtige Antwort bereit: „Die Schrift sagt aber auch: ,Fordere den Herrn, deinen Gott, nicht heraus‘.“ (Matthäus 4,7)
Genau davor warnt die Geschichte von der Versuchung. Ich soll Gott nicht herausfordern, es könnte sein, dass der Versuch nach hinten losgeht. Es könnte sein, dass mein Schutzengel nicht zugreift, wenn ich aus Leichtsinn oder Übermut über die Stränge schlage und etwas unternehme, das nicht mit Gottes Willen im Einklang steht. Es ist eben nicht so, dass Gott immer vor Unglück bewahrt – manchmal lässt er es auch zu. Er will mich damit vor noch größerem Unglück bewahren, nämlich vor dem Verlust des Lebens bei und mit ihm.
Gott liebt mich, davon bin ich überzeugt. Und darum kann ich ihm vertrauen. Einfach vertrauen.