Der barmherzige Samariter – ein Gleichnis mit Folgen
Diese Geschichte – ein Gleichnis – erzählt Jesus in Lukas 10,33-35.
Die Samariter waren im Volk Israel alles andere als gut angesehen. Damals galten den Juden die Samaritaner, wie es richtigerweise heißt, als fehlgeleitete Abtrünnige, welche geringgeschätzt wurden.
Und ausgerechnet ein solcher Samariter wird uns durch Jesus als Vorbild hingestellt. In der Geschichte geht es um einen Mann, der unter die Räuber gerät, halbtot geschlagen und ausgeraubt schließlich am Weg liegenbleibt und droht zu sterben.
Nacheinander kommen ein Priester und ein Tempeldiener vorbei. Beide sehen den Verletzten da liegen, beide gehen vorüber, als ob sie ihn nicht gesehen haben. Doch schließlich erscheint ein Samariter, ein Außenseiter, einer, von dem man nichts Gutes zu erwarten hat. Und ausgerechnet der hilft dem Hilflosen, ausgerechnet dieser Samariter reinigt seine Wunden, bringt ihn in ein Wirtshaus und bezahlt dem Wirt die Pflege und die Versorgung des Kranken. Wer also ist hier der Gute, wer ist der weniger Gute?
Ausgerechnet ein Fremder hilft – gibt uns das nicht zu denken?
Ich habe vor einigen Tagen eine Meldung bei facebook gefunden (ja, ich bin bei facebook angemeldet), in der berichtet wird, dass Asylbewerber spontan einer Frau die riesige Hecke geschnitten haben, einfach so aus Dankbarkeit, weil sie in Deutschland aufgenommen wurden. Die Frau hat mit Sicherheit auch deutsche Nachbarn, die die große Hecke gesehen haben. Geholfen hat ihr niemand. Nur die von manchen als „Schmarotzer“ und „Pack“ beschimpften Asylbewerber.
Gott, bewahre uns davor, uns als etwas Besseres zu fühlen, weil wir in einem sicheren Land aufwachsen und leben dürfen.