Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er „eins“ von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt und geht dem verlorenen nach, bis er’s findet? Und wenn er’s gefunden hat, so legt er sich’s auf die Schultern voller Freude. Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über „einen“ Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. Lukas 15,4-7
Schafe sind dumm, zugegeben. Sie sind vom Hirten und seinem Hund abhängig. Wenn der Hirte – heutzutage sagen wir ja Schäfer – ein Schaf sich selbst überlassen würde, dann würde das Schaf sich jämmerlich verlaufen. Darum ist es gut, wenn die Schafe in einer Herde ständig zusammen gehalten werden.
Das Bild, das Jesus hier malt, ist seinen Zeitgenossen wohl vertraut. Hirten gab es zu Jesu Zeiten massenhaft. Und sie hatten voll zu tun, mussten sie doch nicht nur die Schafe zusammenhalten, sondern sie auch noch vor dem Angriff wilder Tiere schützen. Für ein blutiges Lammsteak lief ein Wolf oder ein Löwe meilenweit.
Nun hat dieser Hirte ein Schaf vermisst, nun ist es doch so weit gekommen, dass eins seiner Schützlinge vom Weg abkam und irgendwo fest steckt.
Und das ist ein Bild, das sich sehr gut auch auf uns anwenden lässt. Wie oft komme ich vom Weg ab, wie oft stecke ich fest. Dann bin ich froh, wenn jemand mir heraushilft, oft kann ich nicht aus eigener Kraft aus dem Schlamassel herauskommen.
Jesus ist der gute Hirte, der jedem von uns nachgeht, und wenn er uns zu sich zurückgebracht hat, dann wird gefeiert – bei den Engeln im Himmel.