Das kalte Herz

Das kalte HerzDas kalte Herz – biblische Parallelen

Peter Munk ist ein armer Köhler. Einer, der immer dreckig ist. Einer, dem es dreckig geht. Aber er ist ein Sonntagskind. Und Sonntagskindern, so heißt die Sage, gewährt der Schatzhauser im grünen Tannenwald, das Glasmännlein, drei Wünsche. Die drei Wünsche des Peter Munk? Dass er besser tanzen und höher springen kann als Hannes, der Tanzkönig, dass er immer so viel Geld in der Tasche hat wie Ezechiel, der reichste Mann im Dorf, und zum Schluss wünscht er sich noch eine eigene Glashütte und ein Pferd und ein Wägelchen… „Den Verstand dazu hättest Du Dir wünschen sollen!“ ist die Antwort des Schatzhausers. Und damit behält er Recht, denn Peter wird vom Holländer-Michel – zumindest vorerst – ganz schön über den Tisch gezogen.

Ich sehe in den Wünschen eine Parallele zu Salomo, dem Gott erschien und der sich etwas wünschen durfte. Und wie lautet die Antwort des Salomo? „So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist.“ (1. Könige 3,9) Weisheit, das ist das, was dem Peter Munk abgeht. Und das beweist er im Laufe des Films noch einige Male.

Nachdem die drei Wünsche, die der Schatzhauser ihm erfüllt, sich als Luftnummern erweisen, geht Peter zum Holländer-Michel und lässt sich ein steinernes Herz einpflanzen. Von da ab geht die Karriere steil nach oben. Peter wird reich, sehr reich. Und er heiratet Lisbeth, die Liebe seines Lebens. Doch in seiner Ehe gibt es keine Liebe. Zu seiner Frau sagt er „Du bist eine reiche Frau!“, und doch fühlt sie sich arm, da sie keine Liebe mehr von ihm erhält. „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ (Matthäus 16,26 und Markus 8,36) – ist der Bibelspruch, der mir zu dem reichen Peter als erstes einfiel. Reich, aber nicht glücklich, das sind beide, Peter und seine Frau.

Schließlich – nachdem er sogar zum Mörder an seiner Frau geworden ist – hat Peter die rettende Idee: den Holländer-Michel überlisten, ihn überreden, sein echtes Herz wieder einzusetzen. Und das klappt auch. Holländer-Michel setzt ihm sein altes, sein fleischernes Herz wieder ein. Und da fällt mir der Bibelspruch ein: „Ich will euch ein anderes Herz und einen neuen Geist geben. Ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz.“ (Hesekiel 36, 26)

Und der Schluss? „Wenn eure Schuld auch blutrot wäre, so soll sie doch schneeweiß werden“, steht im Jesaja 1,18. Das bekommt Peter zu spüren, als er eine zweite Chance erhält und noch einmal ganz von vorn beginnen kann. Mit dem Wissen, das er in seinem „bösen“ Leben erworben hat, wird das wohl beim zweiten Versuch besser klappen, nehme ich stark an.

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