Alles für einen einzigen Augenblick
Die Kamera schwenkt über wogende Gerstenfelder, über prächtige Hopfenpflanzen, zeigt das Innere einer Brauerei – bis hin zum Einschenken des frisch gezapften Biers in ein Glas…mit perfekter Blume zum Trinken geradezu einladend. Dazu spricht eine männliche Stimme und kommentiert das Geschehen. Beim Trinken schließlich der Höhepunkt „Alles für einen einzigen Augenblick!“…
Für jemanden, der gern mal ein Bierchen trinkt, sicher der richtige Werbespot.
Doch ist das alles, was wir erwarten können? Besteht das Leben aus Genießen, aus Essen und Trinken, möglichst komfortabel, möglichst immer das Beste bekommen?
Ich sehe etwas anderes: Ich sehe einen Mann, der durch das Land zieht, ohne Gepäck, ohne Geld. Ich sehe, dass dieser Mann predigt, dass er Kranke heilt, dass er sogar Tote auferweckt. Und ich sehe, dass er die herrschende Schicht total verärgert. Ich sehe, dass er sich mit den obersten Priestern anlegt. Ich sehe, dass sie beraten, wie sie ihn beseitigen können. Und ich sehe, wie einer seiner engsten Freunde zum Verräter wird an ihm.
Weiter sehe ich, wie man diesen Mann gefangen nimmt, wie er vor das Hohe Gericht kommt, wie falsche Zeugen auftreten und wie er schließlich in einem beispiellosen Gerichtsverfahren zum Tod verurteilt wird.
Ich sehe, wie er gefoltert, gequält und verspottet wird. Ich sehe, wie er zu seiner Hinrichtungsstätte geführt wird und wie er einen unglaublich grausamen Tod erleidet. Und ich sehe und höre, wie er unter unvorstellbaren Qualen seinen Peinigern vergibt.
Schließlich sehe ich, wie er in ein Felsengrab gelegt wird – sein Todeskampf war kurz und heftig. Frauen beweinen ihn, seine Freunde trauern um ihn.
Doch dann sehe ich das leere Grab und höre, wie er zu mir spricht: „Ich war tot und bin lebendig für immer und ewig!“
Ja, er war tot. Und ja, er lebt jetzt.
Alles hat er für mich getan. Alles für den einen Augenblick, in dem ich ihn als meinen Herrn annehme.
Und er hat es auch für Dich getan. Lass Dich einladen sein Geschenk anzunehmen.