Betest du noch, oder schläfst du schon?
In drei Evangelien wird beschrieben, dass Jesus vor seiner Gefangennahme mit einigen Jüngern in den Garten Gethsemane geht, um zu beten. Die Jünger sollen mit wachen und beten.
Doch was geschieht? Sie schlafen ein. Nix mit Beten, nix mit Wachen. Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach.
Andererseits: habe ich ein Recht, diese Jünger zu verurteilen? Ist es nicht so, dass ich auch so manches Mal schlafe, dass ich manche Gelegenheit, sei es für eine Fürbitte oder einen Segensspruch oder einfach mal von meinem Glauben zu reden, ver-schlafe?
„Wachet und betet!“ hat Jesus zu seinen Jüngern gesagt.
Zugegeben, es ist nicht die schlechteste Variante, wenn ich abends in meinem Bett liege, meinem himmlischen Vater für den vergangenen Tag danke und alle die mir in den Sinn kommen ihm anbefehle – und über diesem Beten einschlafe…
Doch manchmal schrecke ich in der Nacht auch wieder hoch und denke „Ach du Schreck, den oder die hast du ja ganz vergessen!“ und dann kommt noch ganz fix ein Stoßgebet.
Wenn ich – schon halb eingeschlafen – bete, bin ich nicht wach, bin ich nicht ganz bei der Sache.
Gott, gib mir die notwendige Wachheit!