Hanna – alt, aber begnadet

SAMSUNG CAMERA PICTURESHanna diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Sie trat hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

Lukas 2,37-38

Das ist ja nun ein seltsamer Zeitpunkt für einen solchen Lehrtext. Gehört dieser Vers doch in die Weihnachtsgeschichte. Genauer gesagt, in die Geschichte von der Beschneidung und Darstellung Jesu im Tempel. Am achten Tag mussten die jüdischen Knaben im Tempel vorgestellt werden und wurden dort beschnitten. Und da kam diese alte Frau hinzu – Hanna mit Namen. Hanna bedeutet „Gnade“ oder „Anmut“. Nun wird diese alte Frau nicht mehr viel Anmut besessen haben. Schon viele Jahre verwitwet, fristete sie ihr Leben mehr schlecht als recht im Tempel durch Beten und sicher auch Betteln.

Aber Gnade – die erlebte diese alte Frau. Diese alte Frau war sich sicher, dass sie eines Tages die große Gnade erleben würde, den Messias mit eigenen Augen sehen zu dürfen. Doch Jahr um Jahr verging, es passierte nichts. Trotzdem hielt sie fest an der Zuversicht, dass sich ihre Erwartung erfüllen würde.

Können wir nicht von dieser alten Frau allerhand lernen? Geduld zum Beispiel? Oder das Festhalten an einer Hoffnung, auch wenn alle äußeren Umstände dagegen zu sprechen scheinen?

Für mich ist Hanna ein ganz großes Vorbild. Auch wenn es lange dauert, so darf ich daran festhalten, dass die Zusagen, die ich von Gott bekomme, irgendwann wahr werden. Es fällt mir oft schwer, zu warten. Und manchmal droht mich die Ungeduld zu überwältigen. Dann schimpfe ich auch mal mit Gott. Und er nimmt es hin. Denn er ist geduldig. Noch geduldiger als Hanna, diese alte Frau, die das Warten im Laufe ihres langen Lebens gelernt hat.

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