99 Luftballons und was uns alles Angst macht
99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont hielt man für Ufos aus dem All,
drum schickte ein General ne Fliegerstaffel hinterher,
Alarm zu geben, wenns so wär.
Dabei warn dort am Horizont nur 99 Luftballons.
Wer kennt nicht das Lied von Nena, in dem sie vor über 30 Jahren besingt, wie sich 99 bunte Luftballons am Himmel auswirken…
Kriegsminister treten auf, sie wollen die bedrohlichen Flugapparate sprengen, jeder fühlt sich bedroht, jeder schreit nach Krieg und nach Waffengewalt. Schwere Geschütze werden gegen die 99 bunten Luftballons aufgefahren. Schließlich ist alles tot und öde, es gibt keinen Sieger, keine Kriegsminister und keine Düsenjäger mehr. Die Welt liegt in Trümmern – nur weil ein paar Übereifrige Krieg spielen mussten.
Man könnte lachen über die Dummheit der hier beschriebenen Kriegsfanatiker – wenn es nicht so ernst wäre.
Wie sieht es denn heute aus? Verschwörungstheorien haben Hochkonjunktur, jeder sieht in jedem einen Feind. Alles wird mies gemacht.
In Nenas Lied sehen die kriegerischen Massen nur das, was sie sehen wollen. Eine willkommene Gelegenheit, ihre Waffen einzusetzen. Dabei gibt es doch kaum etwas Friedlicheres als einen Luftballon, der sich vom kleinsten Windhauch hin und her schieben lässt.
Doch wie ist es bei uns? Was sehen wir, wenn wir uns umschauen? Und was ist wirklich da? Mit welchen Augen sehen wir unsere Umwelt? Mit den Augen des Kriegers, der hinter allem und jedem einen Angriff vermutet? Oder mit den Augen des Friedensapostels, der in allem etwas Gutes sieht? Mit den Augen der Liebe, die sogar den schlimmsten Feind zu einem Freund werden lassen kann?
Es ist unsere eigene Entscheidung. Krieg oder Frieden. Hass oder Liebe.
Wofür entschiedest Du Dich?