Lot – manchmal wird ein vermeintlicher Vorteil zum Nachteil
Lot war der Neffe Abrams. Ihr könnt seine Geschichte nachlesen in 1. Mose 11 bis 19.
Lot war mit Abram unterwegs auf seiner Reise in das Land, das Gott Abram versprochen hatte. Unterwegs gab es allerdings zwischen den einzelnen Gruppierungen Streit, und um den Zank ein für allemal aus dem Wege zu schaffen, schlug Abram Lot vor, dass sie sich trennen sollten. Ja, er überließ dem Jüngeren sogar die Wahl der Richtung. Natürlich wählte Lot die fruchtbarere Seite. Er ließ sich in Sodom nieder.
Sodom und Gomorra waren zwei befreundete Städte und in ihnen herrschte die sprichwörtlich gewordene Schlechtigkeit. Deshalb wollte Gott diese beiden Städte vollkommen vernichten. Doch Abraham bat und bettelte und bewog Gott schließlich zu der Aussage, dass er die beiden Städte nicht vernichten würde, sobald nur zehn Gerechte in diesen Städten gefunden würden. Aber selbst diese zehn waren nicht aufzutreiben – und damit war das Schicksal der beiden Städte besiegelt.
Lot und seine Familie lebten in Sodom, und wenigstens sie sollten gerettet werden. Also kamen Boten zu ihnen, um sie aus der Stadt herauszuführen. Die Nachbarn Lots wollten, dass er ihnen diese Fremden auslieferte. Doch Lot weigerte sich, auch auf die Gefahr hin, selbst vom Mob getötet zu werden.
Am nächsten Tag floh die Familie aus dem Haus, aus der Stadt hinaus aufs Land. Das heißt, nicht die ganze Familie. Lots Frau konnte nicht verwinden, wieder auf der Flucht zu sein, sie wollte am liebsten ihr Hab und Gut mitnehmen. Sie sah sich um nach der Stadt, und umgehend verwandelte sie sich in eine Salzsäule. So steht es in dem Bericht über die Flucht Lots.
Lot war in Sodom ein Fremdling, er musste aus Sodom fliehen, es war ihm nicht vergönnt sesshaft zu werden. Doch auch über ihm hielt Gott seine Hand und bewahrte ihn, und er wurde zum Stammvater der Moabiter und Ammoniter, zweier Völker, die mit den Israeliten verwandt waren.
Manchmal fällt es uns schwer in einer Lebensgeschichte etwas Positives zu entdecken. Lot war auf seinen eigenen Vorteil bedacht, als er das vermeintlich bessere Land auswählte. Das entpuppte sich jedoch als gewaltiger Nachteil, denn sein Leben und das Leben seiner Familie war bedroht, und seine Frau ging sogar zugrunde. Und doch ist Lot ein Beispiel für die Führung und Bewahrung, die auch wir erleben dürfen – auch wenn es manchmal nicht so aussieht.