…möchte ich werden, genau wie der Dichter es beschreibt – so sangen die Puhdys in meiner Jugendzeit.
Ein Baum ist ein Symbol – ein Symbol für Lebenskraft und Lebenssaft. Vor allem jetzt im Frühjahr, wenn die Bäume wieder ausschlagen und alles von neuem grün wird, wenn die Blüten aufgehen und das Gesumme der Bienen uns den ganzen Tag begleitet, jetzt sieht man in einem Baum das neue Leben hervorbrechen.
Wird ein solcher Baum abgeschlagen, gefällt, dann kann ich an seinen Jahresringen sein Alter abzählen. Nicht nur das, ich kann sogar erkennen, wenn ein Jahr besonders fruchtbar war, denn dann ist der Jahresring besonders dick und ausgeprägt, weil der Baum besonders viel Nahrung bekam und gut wachsen konnte.
Es gibt Bäume, die sind uralt. In der Nähe meines Heimatortes steht eine 1000-jährige Eiche. Sie ist wirklich in die Jahre gekommen und bedarf der besonderen Pflege und Behandlung. Sie muss gestützt werden, weil ihr Stamm bereits hohl wird und nicht mehr die nötige Stabilität aufweist, um die riesige Krone allein zu halten.
Wenn wir Menschen alt werden, ist es genauso – wir bedürfen einer Stütze, wir benötigen Hilfe, sonst fallen wir hin, sonst stürzen wir um genau wie ein Baum, dem die Kraft fehlt aufrecht stehen zu bleiben.
Der Beter des 71. Psalms hat es wohl auch gespürt, dass ihm langsam aber sicher die Kräfte ausgingen. Darum hat er gebetet: „Verwirf mich jetzt nicht, da ich alt bin. Verlass mich nicht, wenn meine Kraft nun schwindet.“
Sein Ansprechpartner war Gott – und dieser möchte auch unser Ansprechpartner sein. Ganz egal, wie alt wir sind, ob noch jung und voller Kraft und Übermut, ob in den besten Jahren und schon etwas gereift, oder ob wir alt und hinfällig sind – Gott wird uns nicht verlassen.
Darauf können wir uns verlassen.